Ungarische Quarkpogatschen, marokkanische Möhren oder mongolische Teigtaschen – in der Rezeptesammlung „Was kochen Au-pairs?“ geht Kultur durch den Magen. Junge Frauen aus 15 Ländern erklären darin, wie sie Kindern ihrer deutschen Gastfamilien Gerichte der Heimat kredenzen.
Die kulinarische Reise beginnt in Argentinien mit Empanadas, den gefüllten Teigtaschen, die Au-pair-Köchin Marisa Iannantuono am liebsten freitags isst. Über Brasilien und Marokko geht es weiter nach Russland zu Pfannkuchen mit Schokogesicht und Königsberger Klopsen. „Ein Symbol der Stadt“, betont Au-pair Vera Koroleva, „vor allem für die Deutschen, die mich immer wieder nach dem Rezept fragen.“
Die Russin weiß, dass kleine Esser große Ansprüche haben und verrät ihr Rezept für originelles Backwerk aus der Heimat: goldbraune Herzen, Schnecken und Sterne aus Königsberger Marzipan.
Aus Ungarn dürfen die Kinder Kastanienpüree kosten, Quarknudeln oder auch die feurige Gulaschsuppe von Noemie Gal. „Gulyas ist der Rinderhirte“, übersetzt sie, „sozusagen der ungarische Cowboy.“ Dazu schmeckt der kirgisische „Salat Freundschaft“. Seine Erfinderin Venera Alymbaeva erinnert er an Partys mit ihren Studienkollegen.
Herzhaft kasachisch kommt Beshbarmak daher. Das Gericht aus Fleisch und Kartoffeln bedeutet „Fünf Finger“ und hat eine Geschichte, die Kindern gefallen dürfte. Denn: „Es wurde ursprünglich mit den Händen gegessen“, erklärt Miramgul Salmurzina den Ursprung des Namens und wünscht ihren hungrigen Lesern: As bolsyn! Guten Appetit!
„Was kochen Au-pairs?“. Von Heike Welzel (Calypso, Neunkirchen-Seelscheid, 2009).