Kurzbesuch | Südafrika

Röstfleisch und Rugby

Die Leidenschaft fürs Grillen verbindet auch in Südafrika alle gesellschaftlichen Schichten. Der Schriftsteller Dalmon Galgut erzählt, was er damit verbindet
Auf dem Portrait trägt Damon Galgut ein blau-weiß kariertes Hemd, er lächelt in die Kamera.

Damon Galgut ist Dramatiker und Autor und erhielt 2021 den Booker Prize

Ein „Braai“ – auf Afrikaans bedeutet das „Braten“ – ist so etwas wie die südafrikanische Version einer Grillparty. Leute versammeln sich um einen Holzkohlegrill, essen Fleisch, trinken Bier und reden, zum Beispiel über Rugby. Für einen Vegetarier wie mich gibt es auch mal einen Fleischersatz auf dem Grill. Zudem taucht das Afrikaans-Wort „braaivleis“, zu Deutsch „Röstfleisch“ oder „Fleisch rösten“, auch in der Popkultur auf.

In den 1970er- und 1980er-Jahren, als das Apartheid-Regime den Leuten vorgaukelte, es sei alles in Ordnung im Land, hörte man im Radio etwa oft eine Autowerbung mit dem Slogan: „Braaivleis, rugby, sunny skies and Chevrolet.“ Nicht umsonst habe ich die Kulisse eines Braai auch für mein Buch „The Promise“ genutzt.