Shumona Sinha
Shumona Sinha ist eine indisch-französische Schriftstellerin. Mit 28 Jahren verließ sie ihre westbengalische Heimatstadt Kolkata (das frühere Kalkutta) und ging als Englischlehrerin nach Paris. 2009 arbeitete sie als Dolmetscherin für bengalische Flüchtlinge bei der französischen Asylbehörde, noch vor der gesteigerten Wahrnehmung von Geflüchteten in der Öffentlichkeit. Inspiriert von den Ereignissen erschien ihr erstes Buch „Erschlagt die Armen“ (Edition Nautilus, Hamburg, 2015) wenig später, in welchem sie das Asylsystem, welches sie durch ihre Arbeit kannte, als ganzes kritisiert. Sie verlor nach der Veröffentlichung in französischer Sprache im Jahre 2011 ihre Stelle in der Behörde. Noch im selben Jahr wurde sie vom Prix du Roman Populiste und 2012 von dem Prix Littéraire Valery Larbaud geehrt. 2016 wurde sie für ihr Werk von dem Internationalen Literaturpreis vom Berliner Haus der Kulturen der Welt ausgezeichnet. Sinha studierte Philosophie an der Universität Sorbonne. 2017 erschien von ihr der Roman „Staatenlos“ (Edition Nautilus, Hamburg) in deutscher Übersetzung. Sie lebt in Paris und twittert als @ShumonaSinha.
Foto: Patrice Normand