Kurzbesuch | Kuwait

Das Drachenfest in Subiya

Am Nationalfeiertag strömen die Einwohner:innen von Kuwait-Stadt in die nahegelegene Wüste und lassen Drachen in allen Formen und Größen aufsteigen

Auf einer weiten, wüstenartigen Ebene stehen Menschen, die große bunte Figuren an Schnüren halten, darunter lila und orange Pferde, eine große blaue Schlange, ein Hai, mehrere Kraken in bunten Farben.

Mit dem sogenannten Drachenfest in Subiya feiern Kuwaiterinnen und Kuwaiter ihren Nationalfeiertag

Im Himmel über der Wüste wimmelt es nur so von bunten Pferden, Delfinen, Riesenkrebsen und Quallen, deren Tentakel im Wind fattern. Dazwischen schwebt Superman. Mit fliegenden Fantasiehelden und Fabelwesen jeder Größe und Gestalt feiern die Kuwaiterinnen und Kuwaiter beim sogenannten Drachenfest am 25. Februar ihren Nationalfeiertag. Dabei strömen ganze Familien aus Kuwait-Stadt in die nahe gelegene Sandlandschaft, um einen Tag auf dem Festival zu verbringen.

Der Monat gehört zu den wenigen im Jahr, in denen die Wüste kühl genug ist, um ihre karge Schönheit genießen zu können. Dann rasen hier motorisierte Buggys und Motorräder durch die Dünen und in Zelten und an Kiosken werden Snacks verkauft. Besonders US- amerikanisches Fast Food hat es den Besucherinnen und Besuchern angetan, zum Beispiel Hamburger und Hotdogs. Ein Zufall ist das nicht, denn im Zweiten Golfkrieg im Jahr 1991 wurde Kuwait von einer von der US-Armee angeführten Koalition befreit, nachdem irakische Truppen das Land besetzt hatten.

Seitdem ist der Alltag voll von US-amerikanischen Importen. Neben den Burgerständen bleiben jedoch vor allem die Drachen die Hauptattraktion. Auf meinem Foto sehen sie ein bisschen so aus, als wollten sie der großen Party entfliehen. Das kann ich verstehen. Als ich in Kuwait fotografierte, schien mir alles so extrem: der Ölreichtum, der Konsum, die Temperaturen, die entkoppelte Beziehung zwischen den Menschen und der Natur. Alles war überlebensgroß – so wie die Drachen.