Schwerpunkt

Junge indigene Kultur

Seit Jahrzehnten käpfen indigene Gemeinschaften darum, ihre Lebensgrundlagen und kulturellen Eigenheiten zu bewahren oder wieder aufzubauen. Das inspiriert nun eine junge Generation von Aktivistinnen, Politikern und Künstlerinnen, die in den Erzählungen ihrer Vorfahren Potenzial für die Zukunft entdecken. Und die es nicht mehr hinnehmen, wenn sie von außen definiert oder in ihren Rechten eingeschränkt werden.

Geschichten wie die des bolivianischen Skatekollektivs ImillaSkate oder von der Wiederbelebung lokaler Maori-Kultur in Neuseeland deuten darauf hin, dass es so etwas wie eine „indigene Renaissance“ gibt. Das darf jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass viele indigene Gemeinschaften um ihre Lebensgrundlagen kämpfen. Konflikte um indigenes Land gehören keineswegs allein der kolonialen Vergangenheit an, sondern sind hochaktuell – etwa, wenn Regierungen und Unternehmen Grundstücke für Industrieanlagen oder Windparks beanspruchen.

Der Maasai-Aktivist Mali Ole Kaunga aus Kenia betont in diesem Zusammenhang, dass die Stärke des Begriffs „indigen“ in seiner kollektiven Macht liege: dass sich indigene Völker international zusammenschließen können, um gemeinsam für ihre Rechte zu kämpfen. Was bedeutet „indigenes Leben“ heute? Und was verbindet die verschiedenen Communities rund um den Globus, die sich mit diesem Begriff beschreiben?

April 2024

Elias Riad schaut direkt in die Kamera. Der junge Mann hat schwarzes kurzes Haar, dunkle Augen und trägt eine Lederjacke.
„Wir sollten unsere indigene Kultur nicht nur musealisieren, sondern als lebendig erfahren“
Elias Riadi
Modedesigner und Filmemacher

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