Auf einen Schlag alles zerstört

Illustration: Julia Neller
In unserer Serie „Aus dem Exil“ schreiben Journalisten und Autorinnen, die ihre Heimat verlassen mussten, weil sie dort nicht mehr sicher arbeiten können. Wozu können sie erst jetzt Stellung beziehen, und wie verändert das Leben im Ausland ihre Arbeit?
Um diese Fragen geht es in den Texten, die einmal im Monat sowohl in der Muttersprache der Mitwirkenden als auch in deutscher Übersetzung veröffentlicht werden. Das Format entstand in Zusammenarbeit mit der Organisation JX Fund, die Medienschaffende nach der Flucht aus Kriegs- und Krisenregionen unterstützt.
Als ich Jugendlicher war, wurde in Afghanistan das Taliban-Regime gestürzt. Es war 2001 und unser Präsident Burhanuddin Rabbani kehrte ins Land zurück und übergab das Amt an Hamid Karzai. In den folgenden Jahren entwickelte sich die freie Presse und ich wollte nichts mehr, als Journalist zu werden.
Also machte ich die Aufnahmeprüfung an der Fakultät für Sprach- und Literaturwissenschaften und wurde schließlich an der Takhar-Universität in Taloqan angenommen. Während des Studiums habe ich immer den Nachrichtenteil von Zeitungen vor dem Spiegel vorgelesen, manchmal habe ich mich mit meinem Handy aufgezeichnet und noch einmal angehört. Reporter zu werden, war nicht einfach.
Meinen ersten Job bekam ich bei der Zeitung Cheragh, die kurz nach dem Sturz der Taliban in Kabul gegründet wurde und seitdem jeden Tag unabhängig über die sieben Zonen und 34 Provinzen Afghanistans berichtete. Ich war als Reporter im Norden des Landes unterwegs. Trotz vieler politischer Höhen und Tiefen, die ich erlebt habe, bin ich mit Meinungs- und Pressefreiheit aufgewachsen.
Sie gehörte in den vergangenen zwanzig Jahren zu den Errungenschaften der Regierung der Präsidenten Hamid Karzai und Mohammad Ashraf Ghani und führte dazu, dass Hunderte von kleinen Zeitungen, Fernseh- und Radiosendern sowie Nachrichtensender ihre Arbeit aufnahmen – unter ihnen auch ich.
„Frauen stellen den größten Anteil der Mediennutzenden, aber die Programme sind nur selten auf sie ausgerichtet“
2013 habe ich „Kunduz“ gegründet, einen Radiosender, der die Probleme von afghanischen Frauen thematisierte. Frauen stellen zwar den größten Anteil der Mediennutzenden dar, aber die Programme sind trotzdem nur selten auf ihre Interessen ausgerichtet. Es fehlten Beiträge über Gewalt gegen Frauen, ihre Erfahrungen auf dem Arbeitsmarkt, sexuelle Belästigung oder einfach Menstruationsbeschwerden.
Als ich in die entlegenen Teile der Provinz Kunduz reiste, waren sich die Menschen, insbesondere Frauen, ihrer Grundrechte wie jenem auf Selbstbestimmung, Meinungsfreiheit, Bildung und Erbschaft nicht bewusst. Ich wollte das Radio als Medium nutzen, um Frauen über ihre Möglichkeiten zu informieren.
In den vergangenen zwanzig Jahren haben viele mutige Afghaninnen in der Wirtschaft und Politik mehr und mehr Präsenz gezeigt. Sie haben so dazu beigetragen, dass sich auch der soziale Status jener Frauen verbesserte, deren Leben häufig noch von sehr traditionellen Strukturen geprägt war. Auch dass sich immer mehr Frauen Sichtbarkeit in den Medien verschafften, trug zur Stärkung ihrer Position in der afghanischen Gesellschaft bei.
Früher arbeiteten bei Radio Kunduz etwa 15 Frauen in den Bereichen Berichterstattung, Redaktionsleitung, Verwaltung, Finanzwesen, Technik, Nachrichtenproduktion. Sie moderierten politische und kulturelle Sendungen, Unterhaltungs- und Bildungsprogramme. Aber dann wurde das alles auf einen Schlag zerstört.
Am 15. August 2021 übernahmen die Taliban erneut die Macht. Nach der schnellen Eroberung der Provinzen erreichten sie Kabul. Ich hätte nie gedacht, dass sie die Hauptstadt so leicht einnehmen würden. Es deprimierte mich, die Bilder von der Ankunft der Taliban in den sozialen Medien zu sehen und Aufnahmen davon, wie die Menschen aus dem Stadtzentrum in Richtung Flughafen flohen.
Millionen von Bürgerinnen und Bürgern haben sich wie ich für ein freies und friedliches Afghanistan eingesetzt und dabei auch viele Erfolge erzielt, die dann aber leider alle mit Null multipliziert wurden. Es folgten massive Einschränkungen für die Medien und ihre Mitarbeitenden, was zum Stillstand des Informationsflusses und zur Beschneidung der Meinungsfreiheit führte.
„Millionen von Bürgerinnen und Bürgern haben sich für ein freies Afghanistan eingesetzt und viele Erfolge erzielt, die dann alle mit Null multipliziert wurden“
In einem ersten Schritt forderten die Taliban die Medien auf, die Veröffentlichung und Ausstrahlung ausländischer Serien, Musik und Werbung mit Bildern von Frauen zu unterlassen. Dann verhängten sie Vorschriften zum Erscheinungsbild von Journalistinnen: Moderatorinnen mussten sich fortan verhüllen. Die Kritik, auf die all dies im In- und Ausland stieß, hatte keinerlei Auswirkungen auf die Entscheidungen der Taliban.
Schrittweise schränkten sie die Arbeit von Journalistinnen ein. Viele von ihnen, die ihren Lebensunterhalt und den ihrer Familien mit ihrem Gehalt finanzierten, sind heute arbeitslos und gehen kaum noch aus dem Haus. Sie stehen unter erheblichem finanziellen und psychischen Druck. Im Moment gibt es keine Hoffnung darauf, dass sich an dieser Situation etwas ändern könnte. Selbst Ausbildungsprogramme, die den Frauenanteil im Journalismus erhöhen sollten, wurden eingestellt.
Mah Jabin Sarvari, einst Reporterin bei Radio Kayhan, hat mir erzählt, dass die Bedingungen für weibliche Reporterinnen schwieriger als je zuvor sind. Dass es in Afghanistan keine unabhängigen Medien, aber auch insgesamt kein Leben in Freiheit mehr gibt, ist für sie inakzeptabel. Sie hat ihren Job aufgegeben, nimmt Schlafmittel und leidet unter Depressionen.
Laut dem Bericht einer Organisation zur Unterstützung unabhängiger Medien in Afghanistan, haben die Probleme und Einschränkungen dazu geführt, dass etwa 93 Prozent der Journalistinnen arbeitslos geworden sind oder aus Angst vor Verhaftungen ihre Tätigkeit beendet haben.
Die Meinungsfreiheit und Freiräume, die seit 2001 insbesondere für Frauen geschaffen wurden, gibt es nicht mehr oder sie sind stark reduziert worden. Die meisten Medien mussten ihre Tätigkeit einstellen, einige Journalistinnen und Journalisten sind außer Landes geflohen und viele sind zu Hause gefangen.
Aus dem Persischen von Nuschin Maryam Mameghanian-Prenzlow
نوجوان بودم که رژیم طالبان در افغانستان سرنگون شد. سال 1380 بود و برهانالدین ربانی، رئیس جمهور وقتمان به کشور بازگشت و زمام امور را به حامد کرزی سپرد. طی سالهای بعد، رسانههای آزاد، گسترش یافتند و من سودای روزنامهنگار شدن را در سرم میپروراندم. از اینرو، در امتحان کانکور شرکت کردم و در نهایت، در دانشکدۀ زبان و ادبیات دانشگاه تخار در شهر تالقان پذیرفته شدم. در دوران تحصیل همیشه قسمت اخبار روزنامهها را روبروی آینه میخواندم و گاهی تمرینهایم را با تلفون همراه ضبط میکردم و دوباره گوش میدادم. خبرنگار شدن کار آسانی نبود. نخستین وظیفهام را در روزنامه چراغ به دست آوردم؛ روزنامهای که به فاصله کوتاهی پس از سقوط طالبان در کابل تأسیس شده بود و روزانه از هفت زون و سی و چهار ولایت افغانستان به طور مستقل، گزارش تهیه و منتشر میکرد. من به عنوان خبرنگار، شمال کشور را پوشش میدادم. با وجود فراز و نشیبهای سیاسی بسیاری که در طول عمرم دیدهام، با آزادی بیان و رسانه بزرگ شدم. این آزادی، طی بیست سال گذشته یکی از دستاوردهای دولتهای حامد کرزی و محمد اشرف غنی به شمار میرفت و باعث شد که صدها روزنامه، ایستگاه تلویزیونی و رادیویی و نیز شبکۀ خبری کوچک شروع به کار کنند.
سال 1392، رادیو «کندز» را تأسیس کردم، رادیویی که به مشکلات زنان افغان میپرداخت. اگرچه بانوان بخش قابل توجهی از مخاطبان رسانهها را تشکیل میدهند، با این وجود برنامهها به ندرت متناسب با علایق آنها طراحی میشوند. در آن زمان، هیچ مطلبی دربارۀ خشونت علیه زنان، تجربیات آنها در بازار کار، آزار جنسی یا مشکلات قاعدگی وجود نداشت. زمانی که به مناطق دورافتاده ولایت کندز سفر کردم، مردم به ویژه زنان از حقوق ابتداییشان مانند حق تعیین سرنوشت، آزادی بیان، تحصیل و میراث بیخبر بودند. در چنین شرایطی مصمم شدم که از رادیو به عنوان رسانهای برای آگاهیبخشی به زنان در مورد حقوقشان استفاده کنم.
طی بیست سال گذشته، بسیاری از بانوان شجاع افغان به طور روزافزون در تجارت و سیاست سهم گرفتند. آنها به بهبود وضعیت اجتماعی زنانی که زندگیشان غالبا توسط ساختارهای بسیار سنتی تعریف میشد، یاری رساندند. همچنین حضور پررنگ زنان در رسانهها به تقویت جایگاهشان در جامعه افغانستان کمک کرد.
در گذشته، حدود 15 خانم در رادیو کندز در زمینههای گزارشنویسی، سردبیری، امور اداری و مالی، فنی و تولید خبر کار میکردند. آنها همچنین گردانندۀ برنامههای سیاسی، فرهنگی، سرگرمی و آموزشی بودند. اما ناگهان همه چیز در چشم بههمزدنی دود شد و به هوا رفت.
در بیست و چهارم اسد سال 1400، طالبان دوباره قدرت را به دست گرفتند. پس از تسخیر سریع ولایات، به کابل رسیدند. هرگز فکر نمیکردم به این راحتی پایتخت را بگیرند. با دیدن تصاویر ورود طالبان و نیز هجوم مردم به طرف میدان هوایی در شبکههای اجتماعی، به شدت افسرده شدم. میلیونها شهروند مانند من برای یک افغانستان آزاد و صلحآمیز مبارزه کردند و به موفقیتهای بسیاری هم دست یافتند، اما متأسفانه تمامش در صفر ضرب شد. پس از این تحولات، محدودیتهای گستردهای بر رسانهها و رسانهگران ایجاد شد که منجر به توقف جریان آزاد اطلاعرسانی و محدود شدن آزادی بیان گردید.
طالبان در نخستین گام از رسانهها خواستند که از نشر و پخش سریالهای خارجی، موسیقی و تبلیغات با تصاویر زنان خودداری کنند. سپس مقرراتی را بر ظاهر خبرنگاران زن وضع کردند: مجریان خانم، باید خودشان را به طور کامل بپوشانند. انتقاداتی که در داخل و خارج از کشور مطرح شدند، تأثیری بر تصمیمات طالبان نگذاشتند. آنها به تدریج کار روزنامهنگاران زن را محدود کردند. بسیاری از این بانوان خبرنگار که قبلا هزینههای زندگی خود و خانوادههایشان را تامین میکردند، اکنون بیکارند و به سختی از خانه بیرون میروند. آنها تحت فشار مالی و روانی کمرشکنی قرار دارند. در حال حاضر هیچ امیدی به تغییر این وضعیت وجود ندارد. حتی برنامههای آموزشی که برای افزایش مشارکت زنان در روزنامهنگاری در نظر گرفته شده بودند، متوقف شدهاند.
ماهجبین سروری، خبرنگار سابق رادیو کیهان به من گفت که شرایط برای خبرنگاران زن دشوارتر از هر زمانی در گذشته شده است. این واقعیت که دیگر هیچ رسانه مستقلی در افغانستان وجود ندارد و فراتر از آن، امکان زندگی آزاد از دست رفته است، برای وی غیرقابل قبول است. او اکنون کارش را رها کرده است، داروی خوابآور مصرف میکند و از افسردگی رنج میبرد.
بر اساس گزارش یک سازمان حامی رسانههای مستقل در افغانستان، مشکلات و محدودیتها باعث شده است که حدود 93 درصد از خبرنگاران زن بیکار شوند یا به دلیل ترس از بازداشت، شغلشان را ترک کنند.
آزادی و آزادی بیانی که پس از سال 2001 به خصوص برای زنان فراهم شده بود، دیگر اصلا وجود ندارد یا به شدت کاهش یافته است. اکثر رسانهها مجبور به توقف فعالیتهایشان شدهاند، برخی از روزنامهنگاران از کشور گریختهاند و بسیاری نیز در چهاردیواری خانههایشان، محبوس و اسیر گشتهاند.
ترجمه از فارسی، نوشین مریم ممقانیان پرنزلو
هدایت الله زیارمل در سال 1363 در ولایت کندز افغانستان به دنیا آمد. او در دانشگاه تخار، در رشته ادبیات تحصیل کرد و به مدت 18 سال به عنوان روزنامهنگار و فعال رسانهای در مجلات، رادیو و تلویزیونها و خبرگزاریهای شمال افغانستان به ایفای وظیفه پرداخت. وی در سال 1392 رادیو کندز را پایه گذاشت. در جدی 1400 (جنوری 2022)، زیارمل به همراه خانوادهاش به آلمان آمد.
Ins Persische übersetzt von Taqi Akhlaqi