Okapis sind in der Demokratischen Republik Kongo unser ganzer Stolz: Das Nationaltier ist auf den Geldscheinen des Kongolesischen Franc abgebildet – und junge Menschen hängen Bilder von Okapis auf oder tragen sie auf ihrer Kleidung. Das Okapi, auch „Mondonga“ genannt, ist nämlich ein wichtiges Symbol für Herkunft und Zugehörigkeit. Zudem ist es ein wunderschönes, anmutiges Tier mit tollen braunen, schwarzen und weißen Farben.
Okapis leben in den Wäldern im Norden und Nordosten der Republik. Leider sind sie von Wilderei, Urbanisierung und Abholzungen bedroht. Hinzu kommt die Ölförderung, für die jene Pygmäen-Völker, die schon seit Jahrhunderten mit den Okapis in den Wäldern leben, umgesiedelt werden. Das bedeutet auch mehr Gefahren für die Tiere.
Die Zahl der Okapis schrumpft stetig. Der Verzehr ihres Fleisches ist deshalb mittlerweile verboten. Ich selbst habe nur ein einziges Mal Okapifleisch gegessen – ohne es zu wissen. Vor einigen Jahren besuchte ich ein Restaurant in Kisangani, einer Stadt im Nordosten des Landes. Ich dachte, ich würde Antilope essen, bis meine Tante sagte: „Missy, hier weiß man nicht immer genau, was man isst.“
Ich lernte damals, dass Okapifleisch sich in Geschmack und Konsistenz kaum von Antilopenfleisch unterscheidet. Die Menschen in der Region stört das nicht, der Verzehr dieses Fleisches gehört zu ihrer Tradition. Auch deshalb ist es schwierig, die Jagd auf die Tiere zu verhindern.