Ein Haus in Guinea-Bissau
Offene Türen und Nähe zur Nachbarschaft in Cuntum Madina
Dieses Haus steht im Stadtteil Cuntum Madina in Bissau, der Hauptstadt von Guinea-Bissau in Westafrika. Der mittlere Hausabschnitt – gut zu erkennen an den vielen Pflanzen vor der Tür – gehört Carla Tomás Cabral, genannt Dona Carla. Sie lebt hier mit ihren beiden Söhnen Pipi (21) und Buba (11).
Das Viertel ist schön ruhig. Ab und zu fährt ein Taxi vorbei, oder eine Ziege spaziert vor der Veranda entlang. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite waschen die Nachbarinnen zusammen ihre Wäsche, denn die Häuser hier sind nicht an fließendes Wasser oder Strom angeschlossen. Stattdessen gehen alle zum nahegelegenen Brunnen. Und jeden Abend lädt Dona Carla im Zentrum des Viertels eine große Taschenlampe auf, um auch nachts Licht zu haben.
Lehmverputzte Wände, ein Wellblechdach und eine erhöhte Stufe, um ins Haus zu gelangen: So sehen die meisten Häuser im Viertel aus. Die Stufe schützt das Haus vor den Wasserströmen, die sich während der Regenzeit draußen auf der Straße bilden. Insgesamt leben vier Parteien in dem Haus. Man hört viel voneinander, aber es herrscht auch eine enge Verbundenheit. Die Türen stehen immer offen.