Subcomandante Marcos ist das Pseudonym des Sprechers der mexikanischen Guerillaorganisation EZLN (Zapatistische Armee der Nationalen Befreiung). Er tritt in der Öffentlichkeit nur maskiert auf und hat alle Spekulationen über seine wahre Identität bislang weder bestätigt noch dementiert. Nach eigenen Angaben ist er Mexikaner von Geburt und geographischer Herkunft. Seine Familie gehört zur mexikanischen Mittelschicht. Seine sprachgewaltigen Botschaften und Geschichten aus dem Lacandonischen Urwald haben ihn zu einem der bekanntesten lateinamerikanischen Schriftsteller werden lassen.
Die EZLN (Zapatistische Armee der Nationalen Befreiung) trat am 1. Januar 1994 mit einem bewaffneten Aufstand in Chiapas erstmals in Erscheinung. Die indigene Guerillaorganisation versucht seitdem, mit friedlichen Mitteln die Lage der indigenen Bevölkerungsgruppen zu verbessern. Darüber hinaus wendet sie sich gegen eine neoliberale Weltwirtschaftsordnung.
Nach einer großen Militäroffensive 1995 gegen den Aufstand richtete das Menschenrechtszentrum Fray Bartolomé de las Casas der Diözese San Cristóbal in den zapatistischen Gebieten zivile Friedenscamps mit nationalen und internationalen Menschenrechtsbeobachtern ein. (siehe KULTURAUSTAUSCH III/2006, S. 81)