Nachdem sich die Griechen durch Betrug in die Eurozone eingeschlichen und zehn Jahre lang die Verschwendung von Budgetmitteln und Subventionen vertuscht haben, ist jetzt das Gegenteil möglich: dass sie das Problem aufbauschen, um Fortschritte vorweisen zu können, ohne tatsächlich viel dabei zu leiden.
DNEVNIK (Sofia) vom 11.02.2010
Liebe Deutsche! [...] Damit Euer Land Überschüsse erwirtschaften und der größte Exporteur der Welt bleiben konnte, mussten einige andere Länder Defizite in Kauf nehmen. Das geschah uns. Wir wurden zu einem Supermarkt mit deutschen Produkten: Hubschrauber, Flugzeuge, Panzer, U-Boote, Autos, Herde, Kühlschränke, Waschmaschinen ... Und wir sind gute Kunden, der Staat wie die privaten Haushalte.
Giannis Kibouropoulos in O KOSMOS TOU EPENDITI (Athen) vom 28.02.2010
Auch kritische deutsche Medienberichte über die Finanzmisere an der Akropolis erzürnen die Griechen. Die Verbraucherschutzorganisation Inka rief zu einem Boykott deutscher Produkte und Handelsketten auf – als Rache für das Titelblatt des Magazins Focus von vergangener Woche, das eine Statue der Liebesgöttin Aphrodite mit hochgestrecktem Mittelfinger zeigte.
Gerd Höhler in DER TAGESSPIEGEL (Berlin) vom 01.03.2010
Für Griechenland führt nur ein Weg aus der Hölle seiner Finanzkrise. Es muss sich auf die Weisheit seiner Ahnen besinnen – nicht, um von ihr zu lernen, sondern, um sie zu verkaufen. [...] Das antike Griechenland ist eine Schatztruhe für Patente und Marken von Sportbekleidung bis zu Filmen.
Ed Crooks in FINANCIAL TIMES (London) vom 19.02.2010