… einer einen epileptischen Anfall hat? Ruhe bewahren! Es sieht schlimmer aus, als es ist. Ein epileptischer Anfall dauert etwa 30 bis 120 Sekunden und endet von selbst. Spitze Gegenstände sollte man außer Reichweite schaffen und keinesfalls sollte versucht werden, die Person festzuhalten, da sie im Moment des Anfalls viel Kraft entwickelt und sich bei solchen Versuchen eher der Helfer verletzt. Erwacht der Betroffene: freundlich ansprechen, er ist wahrscheinlich leicht desorientiert. Bleibt er bewusstlos, in die stabile Seitenlage bringen. Halten die Zuckungen an oder reihen sich mehrere Anfälle aneinander, sollte man einen Arzt rufen. Bei einem epileptischen Anfall ist das natürliche Zusammenwirken der Nervenzellen im Gehirn gestört und viele Nervenzellverbände sind gleichzeitig aktiv oder übererregbar.
… einer von einer Schlange gebissen wird? Die meisten Schlangen sind ungiftig, als Erstes sollte man den Gebissenen beruhigen. Aus Hollywood bekannte Praktiken wie die Bisswunde aussaugen sind zu unterlassen. Damit sich das Gift nicht im Körper verteilt: die Bissstelle mithilfe einer Schiene ruhig stellen, keine Schmerzmittel verabreichen und den Betroffenen am besten liegend in ein Krankenhaus bringen. Nur wenn der Transport voraussichtlich mehr als eine halbe Stunde dauert, den Körperteil leicht mit einem Stoffstück abbinden. Hat die Schlange in die Hand gebissen, bitte Ringe und Uhren abnehmen, da die Stelle stark anschwillt.
… einer unterkühlt ist? Das passiert schnell, wenn ein Mensch sich längere Zeit in sehr kaltem Wasser aufgehalten hat, etwa weil es schwer war, ihn zubergen. Der Betroffene zittert zunächst stark, dann trübt sich sein Bewusstsein, bis hin zu Kreislauf- und Atemstillstand. Nasse Kleidung muss sofort ausgezogen und der unterkühlte Körper mithilfe warmer, zuckerhaltiger Getränke und möglichst in einem beheizten Raum aufgewärmt werden. Der Betroffene selbst darf sich auf keinen Fall bewegen oder laufen. Auch bei Erfrierungen, also wenn direkt Gewebe durch Kälte geschädigt wurde, Körperteile langsam schmerzhaft anschwellen und zuletzt völlig vereisen, sollten die betroffenen Gliedmaßen niemals bewegt, massiert oder schnell aufgewärmt werden. An der betroffenen Stelle einen Verband anlegen und in jedem Fall sofort einen Notarzt rufen.
… neben mir eine Frau ein Kind bekommt? Gewöhnlich dauert eine Geburt zwischen sieben und dreizehn Stunden, genug Zeit also, Vater, Hebamme, Taxi oder alle drei zu verständigen. Um eine Frühgeburt handelt es sich vor der 38. Schwangerschaftswoche, dann muss ein Notarzt her. Ein schlechtes Zeichen sind auch Dauerschmerzen und ein dauerhaft harter Bauch. Weiß die werdende Mutter, dass das Kind nicht mit dem Kopf nach unten liegt, sollte sie sich auf die Seite legen, bis Hilfe kommt. Wichtig ist vor allem, die Frau zu beruhigen und sie tun zu lassen, was sie möchte. Sinnvoll ist es, nach dem Mutterpass zu fragen. Falls es doch zur überstürzten Geburt kommt: ein bisschen Privatsphäre schaffen, das Baby kommen lassen, wie immer Frau Mama es wünscht, notfalls das Kind auffangen und der Mutter in einem halbwegs sauberen Tuch geben. Das Abklemmen der Nabelschnur kann warten. Und bei all der Aufregung nicht vergessen, dem Baby Hallo zu sagen.
… ich einen, der alkoholisiert ist, nüchtern kriegen muss? Saurer Hering, viel Bewegung, ordentlich Schwitzen? Nichts davon beschleunigt die Ausnüchterung, denn den Alkoholabbau übernimmt zu 95 Prozent die Leber und die schafft nur 0,15 Promille in der Stunde. Erst nach sieben Stunden ist ein Promille Alkohol aus dem Organismus getilgt. Die Akupressur empfiehlt folgenden Trick: Verschränkt man die Finger und reibt die Handballen aneinander, bis sie heiß sind, stimuliert das die Punkte, die die Leber ansprechen. Am besten stündlich einige Minuten lang wiederholen. Ansonsten: abwarten und viel Mineralwasser trinken. Wasser wird beim Alkoholabbau verbraucht und Minerale gleichen den Elektrolytverlust aus. Stark Betrunkene, soweit noch ansprechbar, sollten sitzen und warm gehalten werden. Eventuell brauchen sie Hilfe beim Erbrechen. Bei Bewusstlosigkeit und Bewusstseinsstörungen: Notarzt verständigen!