Viele Agrarnationen verdanken ihre Stärke günstigen Wetterparametern wie Niederschlägen, Temperatur und Sonnenscheindauer. Gleichzeitig sind diese Volkswirtschaften gegen ungünstige Wetterereignisse kaum gewappnet. Indien ist eine der Volkswirtschaften, in denen das Auskommen der Menschen stark von der Landwirtschaft abhängt. Hier leben 17 Prozent der Weltbevölkerung von den Erträgen aus 2,4 Prozent der globalen Landfläche. Zwei Drittel der Bevölkerung leben von der Landwirtschaft und 54 Prozent der indischen Arbeitnehmer sind in dem Sektor beschäftigt. In Indien besteht deshalb, wie in vielen anderen Entwicklungsländern auch, eine besondere Herausforderung darin, die negativen Auswirkungen des Wetters zu reduzieren.
Wetterversicherungen sichern gegen die Unwägbarkeiten des Wetters ab. Diese Versicherungen basieren auf einem Wetterindex, in den die Wachstumsphasen diverser Feldfrüchte, Wetterdaten aus der Vergangenheit und neuere Wetterdaten eingehen. Über eine detaillierte Analyse wird die Wirkung der Witterung auf die Ernteerträge und entsprechend die Höhen der Erstattungssummen für die Versicherten ermittelt. Zu einer Auszahlung kommt es immer dann, wenn die tatsächlichen Wetterereignisse von dem langzeitigen Wettermuster der Region deutlich abweichen. Da die Versicherten, zum Beispiel Bauern oder Saatguthersteller, im Schadensfall keinen Antrag einreichen müssen, um eine Zahlung zu erhalten, erfolgt diese schnell und unkompliziert. Man kann sich allerdings nicht gegen die Bedrohung des eigenen Lebens durch Wetterereignisse versichern.
Der existenzsichernde Schutz, den die Wetterversicherung bietet, fördert die Risikobereitschaft bei Bauern, Banken, Mikrokreditgebern und landwirtschaftlichen Produktionsbetrieben, was wiederum der gesamten agrarisch ausgerichteten Wirtschaft zugutekommt.
Aus dem Englischen von Loel Zwecker