Nur alle zehn Jahre stehen die Planeten der Kunstwelt in einer Konstellation, die einer gesellschaftlichen Sonnenfinsternis gleichkommt. Künstler, Kritiker, Kuratoren, Sammler und Sterngucker der Kunstwelt beginnen nächste Woche eine Pilgerreise durch Europa, denn vier der weltweit bekanntesten Kunster-eignisse treffen glücklich zusammen.
Rob Sharp in THE INDEPENDENT (London) vom 09.06.2007
Das ist ein mittelmäßiges Jahr für die Documenta. Liegt es daran, dass viele gute Künstler auf der 52. Biennale in Venedig sind, die zur gleichen Zeit stattfindet? (...) Von Raum zu Raum wartet das Publikum auf die Überraschung, und sie kommt nicht, oder so selten.
Nicolas Mavrikakis in VOIR (Montréal) vom 02.08.2007
Auf der großen europäischen Kunstreise sind die Skulptur-Projekte Münster das Baby: die kleinste, jüngste, bescheidenste und am wenigsten herausgeputzte der internationalen Ausstellungen. (...) Im Gegensatz zu den anderen kommt sie leise und ohne Macken daher, widmet sich den Stimmen der Künstler in gleichem Maße, wie Venedig und Documenta die Souveränität der Kuratoren betonen.
Roberta Smith in THE NEW YORK TIMES vom 29.06.2007
Noch immer spricht man von der Documenta als der größten Kunstschau – ein frommer Wunsch der altgläubigen Kunstwelt. Mit ihren fünf Ausstellungshallen und 113 Künstlern verblassen ihre Zahlen vor der Art Basel, wo heuer 300 Galerien 2000 Künstler gezeigt haben. Und zwar nur erste Sahne. (...) Die Kunstmesse ist inzwischen zum Kanon-Index aufgestiegen. Öffentliche Ausstellungen dagegen machen sich allenfalls noch nützlich als staatlich subventionierte Talentschuppen.
Beat Wyss in SÜDDEUTSCHE ZEITUNG (München) vom 03.07.2007