Ein Haus zieht um
Ganz schön praktisch: Wenn auf den Philippinen jemand umzieht, dann helfen alle mit. Über einen besonderen Umzugsbrauch
Auf den Philippinen gibt es einen Brauch namens „Bayanihan“, in dem sich der große Gemeinschaftssinn der Filipinos zeigt. Der Begriff leitet sich von „bayan“ ab, was auf Tagalog – der am weitesten verbreiteten Sprache auf dem Archipel – „Nation“ oder „Stadt“ bedeutet. Der Bayanihan-Brauch kommt immer dann ins Spiel, wenn jemand in ländlichen Gebieten umzieht. Dann gehört es sich nämlich, dass die Nachbarn helfen.
Allerdings nicht, indem sie beim Packen von Hab und Gut assistieren, sondern indem sie das Haus buchstäblich von einem Ort zum anderen verlegen. Dafür werden Bambusstangen am Boden oder an den Seiten des Hauses befestigt und dann wird diese Konstruktion auf die Schultern genommen und zur neuen Adresse getragen. Möglich macht das die Bauweise der Häuser, die traditionell aus leichten Materialien wie Bambus oder Palmblättern bestehen.
Aus dem Englischen von Timo Berger