Eismarathon auf dem Baikalsee
Der Baikalsee in Sibirien ist zwar gerade im Sommer ein beliebtes Reiseziel für Touristen. Auch im eisigen sibirischen Winter, in dem die Durchschnittstemperatur auf extreme minus 13 Grad Celsius fällt, finden sich hier jedoch mehr Menschen ein, als man vermuten würde.
Wohl auch weil hier Anfang März ein ganz besonderes Event stattfindet: Auf dem zugefrorenen Baikalsee wird seit Jahren die „Winteriade“ veranstaltet, eine Sportveranstaltung, die neben den Disziplinen Eisfischen und Eisgolf auch den Eismarathon beinhaltet. Dieser führt aus der kleinen Siedlung Tankhoi am Südufer direkt über das Eis bis in das Dorf Listwjanka im Norden.
„Neben Sturmhauben und Thermounterwäsche tragen die Extremsportler auch Gesichtstapes, die die Haut vor Erfrierungen schützen“
Geeignet ist dieser Lauf über den größten und tiefsten Süßwassersee der Welt allerdings nur für echte Extremsportler. Nicht umsonst empfehlen die Veranstalter des Marathons neben Sturmhauben und Thermounterwäsche auch Gesichtstapes, die die Haut vor Erfrierungen schützen sollen.
Einen Lichtblick gibt es für die Läuferinnen und Läufer aber trotzdem: Alle fünf Kilometer erwartet sie auf ihrer Höllentour eine kleine Station mit Tee und Snacks, die mithilfe von Luftkissenbooten auf dem See errichtet wird. Wer den Rekord des Marathons einstellen will, kann hier allerdings kaum verweilen. Denn dieser liegt bei strammen zwei Stunden, 53 Minuten und 26 Sekunden.
Für gewöhnlich nehmen an dem Eismarathon rund 140 Sportler aus bis zu fünfzig Ländern teil. Mit der russischen Invasion der Ukraine und den damit verbundenen Einreisebeschränkungen hat sich das jedoch geändert. Für die nächste Auflage des Wettbewerbs liegen den Veranstaltern bislang nur fünf Anmeldungen aus dem Ausland vor. Deshalb wird der Marathon 2024 nicht stattfinden.