Worüber spricht man in Mexiko-Stadt?
In Mexiko werden Täter, die ihre Opfer (meist Frauen) mit Säure angreifen, oft nur leicht bestraft oder gar gleich auf Kaution entlassen. Ein neuer Gesetzentwurf soll das ändern
In der Hauptstadt Mexikos reden derzeit viele Menschen über einen neuen Gesetzesentwurf, der die Bestrafung von Säureattacken verschärfen soll. Hintergrund ist der Angriff auf eine junge Saxophonistin im Jahr 2019.
Damals wurde María Elena Ríos – vermutlich im Auftrag ihres Ex-Freundes, eines Politikers – von mehreren Männern angegriffen und mit Säure überschüttet.
Ihr Gesicht und ihre Arme wurden schwer verletzt. Gemeinsam mit der Abgeordneten Marcela Fuente Castillo und weiteren Opfern kämpft Ríos seitdem für das Gesetz „Malena“ (benannt nach María Elena).
„Allein im Jahr 2022 gab es in Mexiko mehr als hundert Säureangriffe.“
Momentan werden Säureangriffe in Mexiko nur mit bis zu vier Jahren Haft bestraft und die Täter kommen oft auf Kaution frei.
Unter dem neuen Gesetz würden solche Verbrechen jedoch als versuchter Femizid eingestuft und könnten mit Haftstrafen von bis zu vierzig Jahren geahndet werden.
Dass sich viele Menschen eine härtere Bestrafung wünschen, liegt vor allem an der schieren Zahl der Vorfälle: Allein im Jahr 2022 gab es in Mexiko mehr als hundert Säureangriffe.