Sorgenfrei ins neue Jahr
Ein Neujahrsbrauch aus Kolumbien sorgt für einen frischen Jahresstart
Jedes Jahr im Dezember sammeln Anwohnerinnen und Anwohner kolumbianischer Nachbarschaften alte Kleidungsstücke. Daraus basteln sie menschengroße Puppen, die sogenannten Año Viejos (zu Deutsch: altes Jahr). Diese Puppen stehen symbolisch für alles Schlechte, was im vergangenen Jahr geschah.
Oft geht es dabei um Politik: 2020 sahen viele Año Viejos aus wie der kolumbianische Präsident Iván Duque, der vielerorts für seine Corona-Politik kritisiert wurde. Über die Weihnachtszeit sieht man die Puppen vor den Häusern sitzen, meistens mit einer Flasche Aguardiente, einem Anisschnaps, im Arm.
Und wenn es dann am Neujahrsabend Mitternacht schlägt, gibt es unzählige Freudenfeuer, und die Puppen werden in die Flammen geworfen. So macht man Platz für einen frischen Start ins neue Jahr.
Protokolliert von Gundula Haage