Zwölf Monate nach Kriegsbeginn wirkt die ukrainische Kulturszene fest entschlossen: Wir zeigen der Welt, was die Ukraine zu bieten hat. Ausstellungsmacher installieren mit Taschenlampen, Spielpläne werden an Stromausfälle angepasst, und mittlerweile hat fast jede Kulturinstitution ihren Keller zum Bunker ausgebaut. Doch die Angriffe auf die ukrainische Infrastruktur, Stromausfälle und das Auseinanderbrechen von Teams stellen selbst etablierte Institutionen vor Herausforderungen.
„Uns ist klar, dass wir ein Risiko eingehen, denn in einem Theater kommen viele Menschen zusammen… Statt tausend Karten verkaufen wir nur fünfhundert, denn das ist die Kapazität unseres Bunkers“
Dennoch überwiegt der Wille, mit dem Publikum in Kontakt zu bleiben. Aufführungen oder Ausstellungen helfen, die Situation zu verarbeiten und den Krieg zu dokumentieren. In unserer Interviewserie berichten Theatermacher, Kulturmanager und Kuratoren darüber, wie sie seit Kriegsbeginn mit Schwierigkeiten umgehen und mit ihrem Programm auf die Situation reagieren.
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„Die Bedrohungen bleiben unvorhersehbar. Das erschwert alles, von der Logistik bis zur Finanzplanung. Man muss immer einen Plan B haben, und das bedeutet viel mehr ,unsichtbare‘ Arbeit“