Während eines Protestes nach der Verhaftung des Bürgermeisters und Präsidentschaftskandidaten Ekrem Imamoglu am 23. März 2025 in Istanbul, geht die Polizei mit Tränengas gegen Demonstrierende vor.

Schwerpunkt

Proteste in der Türkei

Seit der Verhaftung von Ekrem İmamoğlu gehen immer mehr Menschen in der Türkei auf die Straße. Sie protestieren gegen den autoritären Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan, aber auch für eine bessere Zukunft.

Nach der Verhaftung des Istanbuler Bürgermeisters Ekrem İmamoğlu am 19. März befindet sich die Türkei im Ausnahmezustand. Den zunächst von Studierenden initiierten Protesten gegen das autoritäre Regime von Präsident Recep Tayyip Erdoğan haben sich längst Menschen aus verschiedenen gesellschaftlichen Milieus angeschlossen: Arbeiter:innen, Lehrkräfte, Unternehmer:innen.

Vielen Protestierenden, besonders den jüngeren, geht es um mehr als „nur“ die Verhaftung İmamoğlus, der als eigentlicher Oppositionsführer und wichtigster Herausforderer Erdoğans bei der kommenden Präsidentschaftswahl 2028 gilt. Schlechte Wirtschaftsdaten, Inflation und mangelnde politische sowie individuelle Freiheiten haben viele Türk:innen den Glauben an die Zukunft verlieren lassen. Bei den aktuellen Protesten geht es also um das Ganze.

Dieser fortlaufende KULTURAUSTAUSCH-Schwerpunkt lässt Menschen in der Türkei zu Wort kommen, ordnet die politische Entwicklung ein und erklärt neue Ikonen des Protests – wie das Pokémon Pikachu. Und er fragt, warum Europa wegschaut, während die Freiheit in der Türkei in Gefahr ist.

„Die Demonstrationen sind nicht nur für İmamoğlu – sie sind ein Kampf für Meinungsfreiheit, Respekt für unsere Lebensweise und gegen die Kriminalisierung aufgrund von Alter, Ethnie, Sprache oder sexueller Orientierung“
Okan D.
21 Jahre alt, Student an einer privaten Universität

Artikel zum Schwerpunkt

Nicht gefunden, wonach Sie gesucht haben?

KULTURAUSTAUSCH ist das Magazin für internationale Perspektiven. Es stellt internationale Kulturbeziehungen aus ungewohnten Blickwinkeln dar und nimmt Menschen und Regionen in den Blick, die in der deutschen Debatte nur wenig Gehör finden.

Renommierte Autorinnen und Autoren wie Serhij Zhadan, Fatou Diome, Liao Yiwu, Ibram X. Kendi oder Gioconda Belli kommen dabei ebenso zu Wort wie die Expertinnen und Experten des Alltags: von afghanischen Ärztinnen über Minenarbeiter in Kongo bis zu Rennfahrerinnen aus Katar.

KULTURAUSTAUSCH steht für Vielfalt, Dialog und einen Journalismus aus nächster Nähe. Herausgegeben vom ifa – Institut für Auslandsbeziehungen in Partnerschaft mit dem ConBrio Verlag.