Am Strand von Tijuana tanzt eine mexikanische Band mit den Füßen im Wasser, während sie auf ihren Instrumenten spielt. Die Männer tragen ein dunkelblaues Hemd, eine schwarze Hose und Strohhüte. Sie spielen eine Trommel, eine Pauke und Blechblasinstrumente. Im Hintergrund ist die Grenzmauer zwischen Mexiko und den USA zu sehen, die ins Wasser hineinragt

Musiker der NK Banda aus Tlaxiaco, Oaxaca, spielen am Strand von Tijuana. Im Hintergrund die Grenzmauer, die Mexiko von den USA trennt

Schwerpunkt

Mexiko im Aufbruch

Ein Land der Gegensätze: Mexiko ist wegen seiner Schönheit und seines kulturellen Reichtums bei Touristen beliebt. Die mexikanische Küche wie auch die Musik des Landes vereinen indigene mit europäischen und afrikanischen Einflüssen und sind weltweit berühmt. Gleichzeitig ist der Alltag in Mexiko geprägt vom brutalen Vorgehen der Drogenkartelle. Überdies ist das Land ein Knotenpunkt der globalen Migration, denn es liegt für viele Geflüchtete auf dem Weg in die USA, wie die Schriftstellerin Yael Weiss in ihrer Reportage über Tijuana schildert.

Unter all diesen Konflikten leiden insbesondere die Frauen Mexikos, doch die nehmen das nicht unwidersprochen hin. Feministische Kollektive wie die journalistische Plattform CIMAC oder die zapotekische Politikerin und Aktivistin Eufrosina Mendoza Cruz arbeiten daran, Nachteile und Gefahren für Frauen zu beseitigen. Die Musikerin auf unserem Cover, DJ Paulina Sotomayor, legt Platten über weibliches Empowerment auf. Viele Menschen in Mexiko beschäftigt auch der akute Mangel an Wasser. Dieses Problem ist nicht nur auf den Klimawandel zurückzuführen, sondern auch auf einen Investitionsstau seitens der Kommunen, wie der Journalist Aitor Sáez schreibt. 

Am 1. Oktober 2024 tritt die neue Präsidentin Claudia Sheinbaum an – und wird vor der Erwartung stehen, die Gewalt und Korruption zu bekämpfen. Warum das bislang so schwierig war, darüber diskutieren die Soziologin Zulia Orozco Reynoso und ihr Kollege Carlos Antonio Flores-Pérez im Interview. Wie schauen Mexikanerinnen und Mexikaner in die Zukunft? Und was können wir von der ungebrochenen Resilienz seiner Bewohner lernen?

September 2024

 

„Mexikos Geschichte ist enorm vielschichtig. Alles auf die Narcos und die Kriminalität zu reduzieren, ist da zu einfach“
Lila Avilés, Regisseurin