Mit einem Ohr auf der Erde, so lag sie als Kind oft im Garten ihrer Eltern, erzählt Li Koelin. Seit 1989 lebt die niederländische Künstlerin in Berlin, vor einem Jahr zog sie nach Neukölln. Ein bunter Bezirk, der auch ihr aktuelles Projekt „Die Erde ist unteilbar“ inspiriert hat. Anlass war das Festival „48 Stunden Neukölln“, das dieses Jahr unter dem Motto „Humus“ steht. „Menschen aus 160 Nationen wohnen in Neukölln“, erfuhr die Künstlerin vom Berliner Landesamt für Statistik. „Das Nomadische, das hier zusammentrifft, hat anderswo seine Wurzeln“, davon ist Koelin überzeugt. Um diese Wurzeln symbolisch sichtbar zu machen, will die Künstlerin Erde aus den 160 Herkunftsländern der Neuköllner sammeln. Sie hat dafür alle Botschaften angeschrieben und um Erde gebeten. Mittlerweile hat sie Zusagen von 35 Ländern.
Erde ist für Koelin, deren Großeltern Bauern waren, ein lebendiger Stoff. Für die Präsentation ihrer Sammlung will sie in einem Glas Erde aus allen Ländern zusammenmischen: Bei aller Verschiedenheit sollen die Neuköllner so über die Heimaterde vereint sein.