Clowns ohne Grenzen

Good Morning America. Ein Land wacht auf (Ausgabe III/2009)


„Ein Clown holt einen ins Hier und Jetzt“, sagt die Mainzerin Anita Fricker, Gründungs- und Vorstandsmitglied von Clowns ohne Grenzen. Der gemeinnützige Verein organisiert seit 2007 Clowntheater für Menschen in Armut, Krankheit oder anderen schweren Zeiten. Lachen soll dabei helfen, die Probleme für einen Moment zu vergessen: „Dass man speziell für die Menschen da ist, freut sie ungemein, und das lassen sie einen auch spüren“, so die 35-jährige ausgebildete Schauspielerin.

Berührungsängste gab es vor allem bei den Kindern, für die Fricker in den vergangenen Jahren in Waisenhäusern, Schulen und Kliniken in Deutschland und Osteuropa gespielt hat, kaum. Auf ihren Reisen führen Fricker und ihre Kollegen zusätzlich zum Programm auch interessierte Erwachsene vor Ort in die Kunst des Clowntheaters ein. In Planung sind darüber hinaus eigenständige Ausbildungsprojekte.

Auch außerhalb des Vereins arbeitet Fricker hauptberuflich als Clown: in Krankenhäusern, Kindergärten und sozialen Einrichtungen. Die Clownsmaske hilft der Schauspielerin, die nötige Distanz zu wahren, um mit den oft schweren Schicksalen ihrer jungen Zuschauer besser umgehen zu können: Einsamkeit in rumänischen Waisenhäusern, Armut in Romasiedlungen oder Hoffnungslosigkeit auf deutschen Kinderkrebsstationen. Überall gilt: „Der Clown darf Dinge ansprechen, die andere nicht ansprechen dürfen – so kann er manchmal Grenzen überschreiten.“

Der nächste Auslandseinsatz wird Anita Fricker und Clowns ohne Grenzen im Januar nächsten Jahres nach Sri Lanka führen – bei dieser Gelegenheit kooperieren die Spaßmacher mit den belgischen „Clowns et Magiciens sans Frontiers“.



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