Welches Bild versuchte die DDR in Schweden zu vermitteln? Welche Wirkungen erzielte sie dabei? Diesen Fragen geht Nils Abraham in seiner Dissertation nach. Er zeigt, dass die DDR das Instrument der „Public Diplomacy“ intensiv einsetzte und nicht nur zur Imageverbesserung im Ausland, sondern auch zur innenpolitischen Legitimation nutzte. Der Autor untersucht Aufbau, Organisation und personelle Struktur des DDR-Kulturzentrums in Stockholm und stellt dessen Veranstaltungen, Zielgruppen und schwedische Partner vor. Das angegliederte Deutschlektorat und seine Arbeit, die DDR-Tage und -Wochen in schwedischen Kommunen sowie die schwedische Resonanz auf diese Maßnahmen sind weitere Gegenstände der Analyse. Ein wichtiger Partner der DDR in Schweden war die Freundschaftsgesellschaft, die in Form von Delegations- und Studienreisen, Preisen und Ehrungen aktiv war. Abraham stellt neben ihren Aufgaben auch die Versuche der politischen Einflussnahme vor. Am Beispiel der schwedischen Ausgabe der DDR-Revue zeigt er unter anderem, welche Fremdbilder transportiert wurden.
Die politische Auslandsarbeit der DDR in Schweden. Zur Public Diplomacy der DDR gegenüber Schweden nach der diplomatischen Anerkennung (1972-1989). Von Nils Abraham. Lit-Verlag, Berlin, 2007. 554 Seiten.