Inwieweit haben sich trotz aller Fortschritte in der europäischen Einigung Feindbilder in Europa erhalten? Wie kann man ihnen entgegenwirken? Welche Lehren lassen sich aus der Auflösung historischer Feindbilder ziehen? Diesen Fragen ging eine Konferenz nach, die das Ustinov-Institut am 2. und 3. April 2008 in Wien veranstaltete. Die Aufsätze informieren über die Entstehung, die Wirkungsweise und die psychische Funktion von Feindbildern und stellen den Einfluss von Migration auf Feindbilder und Fremdenfeindlichkeit dar. In länder- beziehungsweise regionalspezifischen Untersuchungen beleuchten die Autoren die nationalen Stereotypen zwischen Polen und Deutschen, die Auseinandersetzungen zwischen Flamen und Wallonen in Belgien, die konfliktreiche Situation im ehemaligen Jugoslawien und die Vorurteile in der gegenseitigen Wahrnehmung zwischen dem Westen und der islamisch geprägten Welt. In weiteren Beiträgen werden aber auch geglückte Beispiele für den Abbau von Feindbildern untersucht, wie beispielsweise das Ende der Erbfeindschaft zwischen Deutschland und Frankreich und zwischen Italien und Österreich.
Feindbilder in Europa. Analysen und Perspektiven. Hrsg. vom Sir-Peter-Ustinov-Institut Wien. Braumüller, Wien, 2008. 196 Seiten.