Mode, Fotografie, Performance und Bildende Kunst – in diesen Bereichen arbeiten die 17 Künstler aus Europa und Afrika, die im November 2008 in Dakar am Workshop „prêt-à-pART-ager“ des Instituts für Auslandsbeziehungen teilnahmen.
Für die 1977 im Senegal geborene und in Stuttgart lebende Modedesignerin Ulé Barcelos ist ihre Herkunft für ihre Arbeit ein Einflussfaktor unter vielen. In Dakar experimentierte sie mit Billigturnschuhen, so wie viele Kinder es dort tun: „In Afrika ist es weit verbreitet, dass Kinder Markenlabels auf No-name-sneakers anbringen. In Anlehnung daran habe ich Parallelen zur Situation in Europa gezogen, wo sehr viel Geld für Markenschuhe ausgegeben und gleichzeitig versucht wird, Unikate herzustellen.“ Die Hamburger Modedesignerin Zohra Opoku wiederum entwarf einen Capoeira-Anzug.
Capoeira ist eine Kampfsportart, die afrikanische Wurzeln hat und heute vor allem in Brasilien praktiziert wird. Die Künstler übten beim Workshop einige Kampffiguren ein und wurden in den neu designten Anzügen fotografiert. „Die Frage der eigenen Identität war im Workshop sehr wichtig. Es wurde Mode produziert, aber die Kommunikation stand im Mittelpunkt – jeder Teilnehmer bekam viel Zeit, sich und seine Arbeit vorzustellen“, so die Leiterin der Kunstabteilung des Instituts für Auslandsbeziehungen, Elke aus dem Moore. Barcelos’ Resümee klingt begeistert: „Man hat sehr viel von den Lebensgeschichten der anderen mitbekommen. Das war für mich das Besondere am Workshop.“
Die materiellen Ergebnisse des Workshops, Fotos, Kleider und Videoinstallationen, sind im Frühsommer 2009 in Dakar, danach in Ostafrika und 2010 in Südafrika zu sehen.