In ihrer Freizeit liest Kirin Kalia indisch-amerikanische Romane oder sieht niederländisch-marokkanische Filme und auch beruflich hat die 32-jährige Journalistin mit verschiedenen Kulturen zu tun. Sie ist die einzige Festangestellte beim Onlinemagazin „Migration Information Source“, herausgegeben vom Migration Policy Institute in Washington D.C. Das Magazin berichtet über nordkoreanische Migranten in China ebenso wie über die Situation verschiedener Einwanderergruppen in den USA. „Wir versuchen Geschichten zu erzählen, die in den Hauptmedien nicht stattfinden“, so Kalia. Warum sie sich ausgerechnet mit tadschikischen Arbeitern in Russland beschäftigt oder mit Peruanern, die nach Ecuador gehen um dort die Arbeit derer zu machen, die nach Spanien gezogen sind? Kalia sagt: „Es gibt sicher Themen, mit denen sich mehr Geld verdienen lässt, aber etwas Spannenderes kann ich mir nicht vorstellen.“ Ihr Vater kam aus Indien in die USA, ihre Mutter aus den Niederlanden, sie selbst hat vier Jahre in Amsterdam studiert.
„Migration ist also ein Teil von mir“, erklärt die selbst ernannte „Migrationsstreberin“. Die Besucherzahlen der Webseite haben sich zwischen 2004 und 2007 verdoppelt, monatlich wird sie rund 140.000-mal aufgerufen. Neben der Berichterstattung findet sich Kalia zunehmend in der Rolle der Migrationsberaterin. „Viele Leute gehen davon aus, dass wir alles über Migration wissen. Neulich bekam ich eine Nachricht von einem Flüchtling aus dem Irak, der jetzt in Malaysia ist, in die USA einreisen will und mich um Hilfe bittet. Da kann ich leider nicht viel machen.“ Leichter ist es, wenn sie Anfragen bekommt, wie man freiwillig in die USA oder nach Irland einwandern kann. „Da gebe ich den Leuten einfach die Adresse der jeweiligen Botschaft. Manchmal ist es leichter, als man denkt.“
www.migrationinformation.org