Auf den ersten Blick könnte man die Fossa (oder Fosa) mit einem amerikanischen Puma oder einer Borneo-Goldkatze verwechseln. Fossas leben im Urwald in verschiedenen Teilen Madagaskars. Besucher können die schönen Tiere in einigen geschützten Gebieten wie den Nationalparks Masoala oder Andasibe-Mantadia bewundern. Wie die Lemuren, ihre bevorzugte Beute, sind die Fossas eine bedrohte Tierart. In den letzten Jahrzehnten ist ihr Bestand um etwa dreißig Prozent zurückgegangen. Obwohl es auf Madagaskar als tabu gilt, Fossas zu jagen, werden sie in einigen Gegenden von der Landbevölkerung wegen ihres Fleisches getötet. Fossas sind selbst äußerst geschickte Jägerinnen, was ihnen einen entsprechenden Ruf eingebracht hat, der in vielen madagassischen Redensarten zum Ausdruck kommt. Die bekannteste ist: „Akoho tsy maneno hoatr' izay, efa lanim-posa zay.“ Das bedeutet: »Wenn man morgens nicht den Hahn krähen hört, hat ihn die Fossa getötet.“
In den Augen der Madagassen verkörpert die Fossa Stärke und Macht. Nach ihr hat sich sogar der 2016 gegründete Fußballverein Fosa Juniors FC benannt. Und ihr Name wird für einen in Madagaskar hergestellten antiviralen Balsam verwendet, den »Baume Fosa“. Er soll die Nasenschleimhaut bei der Abwehr von Viren unterstützen und wird deshalb auch zum Schutz gegen das Covid-19-Virus angewandt.