Stellen Sie sich vor: Die Frage, ob muslimische Schülerinnen vom Schwimmunterricht befreit werden dürfen oder nicht, wird bald obsolet sein. Denn die australische Designerin Ahiida Zanetti hat den ersten Badeanzug für Musliminnen erfunden – den Burkini. Er ist aus schnell trocknendem Lycra und besteht aus einer langen Hose und einer Tunika mit angenähter Kapuze, erhältlich in Knallfarben, aber auch in Grau. Er bedeckt alle Körperteile außer Gesicht, Händen und Füßen, ohne dass die Bewegungsfreiheit leidet. Je nach Freizügigkeit der Trägerin gibt es ihn mit enger oder weiterer Hose.
Bisher sah Schwimmengehen für strenggläubige Muslimas so aus: mit der Burka ins Wasser gehen und wie ein nasser Sack wieder herauskommen. Die 34-jährige Erfinderin des Burkini, Tochter libanesischer Einwanderer aus Sydney, ist selbst Muslimin. Nach einem Bad mit Burka fühlte sie sich stets, als habe sie einen Zentner Steine geschultert. Der neue Zweiteiler ermöglicht endlich ein unbeschwerteres Planschen. Auch der oberste Mufti Australiens findet den neuen Burkini akzeptabel. Und die neuseeländische Rettungswacht hat Burkinis in ihren Clubfarben Rot-Gelb bestellt – für die ersten muslimischen Rettungsschwimmerinnen, die im Januar 2007 ihre Prüfung ablegten.
Burkini etwa 100 Euro über www.ahiida.com