Im Jahr 2005 wurden bundesweit insgesamt 8.196 Integrationskurse angeboten. Ein Integrationskurs setzt sich aus 600 Stunden Deutschkurs und 30 Stunden „Orientierungskurs“ zusammen.
Migranten nehmen nur an einem Deutschkurs teil, wenn sie dazu verpflichtet werden – eine weitverbreitete Auffassung. Jedoch widerlegen dies die Zahlen aus dem Jahr 2005, in dem 215.651 Personen zu einem Sprachkurs berechtigt waren. 103.146 erhielten diese Berechtigung bereits vor dem 1.1.2005, das heißt, 47,8 Prozent der Teilnehmer beantragten einen Deutschkurs bereits vor der gesetzlichen Neuregelung, die zu einem Kurs verpflichten kann.
Im Jahr 2005 wurden insgesamt 60.783 Personen vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge zur Teilnahme an einem Integrationskurs verpflichtet. 18.330 davon gehören zur Gruppe der schon länger in Deutschland lebenden Ausländer, 42.453 zu den neu eingereisten. Die Nichtteilnahme an einem Kurs kann sich – je nach Ermessen der Ausländerbehörde – auf die Länge der Aufenthaltserlaubnis und die Höhe des Arbeitslosengeldes II auswirken.
Mit 63 Prozent haben deutlich mehr Frauen als Männer an den Kursen teilgenommen. Türken stellen mit 20,8 Prozent den größten Anteil der Teilnehmer an Deutschkursen.
Die Mehrzahl der Teilnehmer ist unter 30 Jahre alt (36,2 Prozent). Eine Minderheit ist älter als 70 Jahre (0,3 Prozent). Bis zum Jahresende 2005 erhielten bundesweit 2.042 Träger an 6.063 Standorten eine Zulassung zur Durchführung von Integrationskursen. Das Budget des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge wurde von 208 Millionen Euro im Jahr 2005 auf 140 Millionen Euro 2006 herabgesetzt, da für das Jahr 2005 98.000 Migranten prognostiziert wurden, jedoch mit 60.934 neu eingereisten Ausländern die Zahl erheblich niedriger war.
Quelle: Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, erschienen am 23.08.2006. Alle Zahlen beziehen sich auf das Jahr 2005.