Eisberge wie Raumschiffe

eine Bildergalerie von Sergey Ponomarev

Das bessere Amerika (Ausgabe IV/2020)

  • Tour mit dem Schneemobil nahe Cape Dorset, Juni 2019

    Tour mit dem Schneemobil nahe Cape Dorset, Juni 2019

  • In der Nähe der Inuit-Siedlung Cape Dorset im Nordosten Kanadas kehren Männer von der Waljagd zurück

    In der Nähe der Inuit-Siedlung Cape Dorset im Nordosten Kanadas kehren Männer von der Waljagd zurück

  • Nach einem langen, dunklen Winter fahren Kinder der Inuit-Siedlung Cape Dorset im Bundesstaat Nunavut mit ihren Fahrrädern durch den schmelzenden Schnee

    Nach einem langen, dunklen Winter fahren Kinder der Inuit-Siedlung Cape Dorset im Bundesstaat Nunavut mit ihren Fahrrädern durch den schmelzenden Schnee

  • Einwohner von Cape Dorset sitzen vor ihren Häusern. Viele von ihnen leben in Sozialbauwohnungen

    Einwohner von Cape Dorset sitzen vor ihren Häusern. Viele von ihnen leben in Sozialbauwohnungen

  • Eine Künstlerin gibt ihrem Gemälde im Kunstzentrum von Cape Dorset den letzten Schliff

    Eine Künstlerin gibt ihrem Gemälde im Kunstzentrum von Cape Dorset den letzten Schliff

  • Ein Jäger horcht nach den Lauten einer Robbe, die er vom Boot aus angeschossen hat

    Ein Jäger horcht nach den Lauten einer Robbe, die er vom Boot aus angeschossen hat

  • Ein schmelzender Eisberg auf der Insel Dorset, Anfang Juni 2019

    Ein schmelzender Eisberg auf der Insel Dorset, Anfang Juni 2019

  • Zwei Einwohnerinnen von Cape Dorset posieren während des Fests zum Aboriginal Day in traditioneller Kleidung

    Zwei Einwohnerinnen von Cape Dorset posieren während des Fests zum Aboriginal Day in traditioneller Kleidung


Herr Ponomarev, Sie sind mit Ihrer Kamera in den kanadischen Norden gereist und haben dort das Leben der Inuit dokumentiert. Wie kam es dazu?

Das war ein Auftrag der New York Times. Die Redaktion wollte über die Versöhnung zwischen der kanadischen Regierung und den indigenen Gemeinden berichten. Zusammen mit der Reporterin Catherine Porter habe ich mir genauer angesehen, wie diese heute leben. Wir konzentrierten uns auf das Dorf Cape Dorset, das für die Gemälde der Ureinwohner bekannt ist. Am Ende sind wir einen ganzen Monat dort geblieben.  

War es schwierig, bei der Kälte im hohen Norden zu arbeiten?

Die größte Herausforderung war eigentlich, dass ich erst nach New York, dann nach Ottawa und dann nach Cape Dorset reisen musste. Insgesamt nahm ich vier Flieger. In New York ging dann auch noch mein Gepäck verloren. Ich kam also ohne warme Kleidung an und musste mir in den Souvenirläden der Flughäfen Ersatz kaufen. So kam ich mit einem Haufen »Kanada«-Shirts aus Ottawa in Cape Dorset an. Einige Leute sagten: »Mann, ist das Ihr Ernst?« Menschen aus den kanadischen Großstädten sind im Norden nicht immer wohlgelitten. 

Was hat Sie am meisten beeindruckt?  

Dass ich langsam Teil der Gemeinde wurde. Am Ende erlaubte man mir sogar, zu einer Schulabschlussfeier zu kommen. Außerdem durfte ich Jägern und Fischern bei der Arbeit zuschauen. Das war Anfang Juni, was im hohen Norden dem Frühlingsanfang entspricht. Der Schnee und das Eis schmolzen sehr schnell. Ich war vor allem fasziniert von den Eisbergen, die in den Buchten schwammen und bei Ebbe auf den kleinen Inseln strandeten und dort schmolzen. Sie sahen für mich aus wie Raumschiffe, die gerade gelandet waren.    

Das Interview führte Leonie Düngefeld



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