Wie entwickelten sich die Beschäftigungsmöglichkeiten für Polen in Deutschland seit 1990? Welchen Einfluss hat die „Podolski-Generation“ auf das deutsche Polenbild? Seit wann gibt es ein „polnisches Bürgertum“ in deutschen Großstädten? Diesen und weiteren Fragen widmen sich die Beiträge im vorliegenden Polen-Jahrbuch, das einen Bogen zwischen der Bedeutung der polnischsprachigen Bevölkerungsgruppe in Deutschland und der tatsächlichen Migration aus Polen spannen möchte. Renommierte Wissenschaftler und Publizisten aus mehreren Disziplinen betrachten dabei verschiedene Aspekte. So untersucht beispielsweise Magdalena Nowicka, Migrationsforscherin an der Universität München, die Lebensstrategien und Zukunftsperspektiven polnischer Studenten, Absolventen und Hochqualifizierter in Deutschland. Bartosz Wieli?ski, Auslandskorrespondent der Gazeta Wyborcza, beschreibt die „neuen“ Polen als Wissenschaftler, Firmengründer, Manager und Selbstständige. Und Basil Kerski, Chefredakteur des deutsch-polnischen Magazins Dialog, analysiert die polnische Auswanderung im internationalen Kontext. Im Literaturteil des Buches werden neuere Texte zur polnischen Migrationserfahrung vorgestellt.
Jahrbuch Polen 2010: Migration. Hrsg. vom Deutschen Polen-Institut. Harrassowitz Verlag, Wiesbaden, 2010. 228 Seiten.