Von Afrikanern adoptiert

Weniger ist mehr. Über das Wachstum und seine Grenzen (Ausgabe I/2011)


Einsamer Europäer sucht fürsorgliche Patenfamilie in Afrika. Das bekannte Konzept der Nord-Süd-Patenschaften umzudrehen, war die Grundidee der deutschen Fotografin und Filmemacherin Gudrun F. Widlok, als sie 2001 das Projekt „Adopted“ ins Leben rief. Mit einer fiktiven Adoptionsagentur wollte sie verloren gegangene Werte unserer Gesellschaft wie Zusammengehörigkeitsgefühl oder Geborgenheit aufzeigen. Ihre Agentur „Adopted“ stellte Widlok nicht nur in Europa, sondern auch in Burkina Faso und Ghana vor. Als sich tatsächlich viele Europäer mit Sehnsucht nach familiärer Zugehörigkeit sowie afrikanische Familien mit dem Bedürfnis zu helfen meldeten, verwirklichte sie kurzerhand das Kunstprojekt in eine reale Agentur. Bei „Adopted“ geht es nicht um finanziellen Transfer, allein Zuneigung soll die Brücke zwischen den Menschen bilden. Wie die Patenschaften sich entwickeln, ist den neu zusammengestellten Familien selbst überlassen. Während viele sich gegenseitig besuchen, reicht anderen das Briefeschreiben oder der virtuelle Austausch via Internet. Ein Film über das Projekt kommt dieses Jahr in die Kinos.



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