Das Gedächtnis des Irak

Weniger ist mehr. Über das Wachstum und seine Grenzen (Ausgabe I/2011)


„Masarat“ (deutsch: Spuren) heißt die Zeitschrift des irakischen Politikwissenschaftlers Saad Saloom, die in Bagdad erscheint. Saloom will den kulturellen Einfluß der verschiedenen Ethnien und Religionen seines Landes wieder ins Gedächtnis der Menschen bringen. Durch Besatzung, Krieg und Schrecken wurde der innere Frieden zerstört, eine nationale Identität existiert nicht mehr. Mit den Beiträgen seiner Zeitschrift möchte Saloom den Blick der Iraker auf die Vielfalt und Vielschichtigkeit ihrer Kultur lenken. So widmete sich eine „Masarat“- Ausgabe bereits den Juden im Irak. Eine andere beschrieb den kulturellen Einfluss der Christen. „Im Irak wird man als ‚Sunnit‘ oder ‚Schiit‘ klassifiziert“, beschreibt Saloom das stereotype Denken, „für Nachbarländer gilt man nur als ‚Iraker‘. In Europa ist man ‚Araber‘ oder ‚Moslem‘. Aber auf dem Mond sind wir alle nur noch ‚Bewohner der Erde‘ “.



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