Als „création tardive“ bezeichnet der französische Journalist Hervé Bourges die Gründung des Informationskanals France 24, der 2006 auf Sendung ging. Sein Ziel ist es, den Standpunkt Frankreichs in der internationalen Informationslandschaft zu vertreten und ein Gegengewicht zu CNN, BBC und Al Jazeera zu bilden. Der Autor beschreibt die politischen Grundlagen dieses Instruments der französischen Außenpolitik und analysiert die Rolle anderer Auslandssender bei seiner Entstehung. France 24 sendet in englischer, französischer und arabischer Sprache im Internet, über Kabel und Satellit. Weitere Sprachen sind geplant. Das Primat des Französischen wurde also aufgegeben. Auch strukturell bleibt France 24 abhängig von angloamerikanischen Nachrichtenquellen. Mangels eines eigenen Korrespondentennetzes äußert sich die französische Sichtweise nicht in eigenen Beiträgen, sondern in der Auswahl der Nachrichten. (Cz)
Une voix mondiale pour un État: France 24. Von Cyril Blet. L’Harmattan, Paris, 2008. 238 Seiten.
Alle Titel sind in der Bibliothek des ifa ausleihbar. www.ifa.de/b/index.htm Auswahl: Institut für Auslandsbeziehungen, Gudrun Czekalla, Christine Steeger-Strobel
Annotationen: Gudrun Czekalla (Cz)