Der Brieföffner vom Großvater, das kleine Holztier aus einem fernen Land, unsere liebsten Fotos: Es gibt Dinge, die nur für uns allein einen Wert haben. Sie erinnern uns an bestimmte Momente unseres Lebens, daran, wer wir sind. Die Menschen in der westlichen Welt besitzen viel Zeug – Anziehsachen, elektronische Geräte, Bücher, Kochtöpfe, Pflanzen. Wir haben gelernt, dass es auch Sachen sind, die uns ausmachen. Die Dinge, mit denen wir uns umgeben, erzählen etwas über uns.
In dieser Ausgabe geht es um Konsum, darum, was wir kaufen, besitzen oder mit anderen teilen. Der amerikanische Soziologe Jeremy Rifkin glaubt, dass sich derzeit sowohl die Wirtschaft als auch unser Konsumverhalten verändert: vom rein kapitalistischen System mit Produzenten und Verbrauchern hin zu Sharing Economies, in denen Konsumenten gleichzeitig auch Produzenten sind, sogenannte Prosumer.
Wir haben für dieses Heft Menschen weltweit – von Peru bis Nepal, ärmere und reichere – befragt, wofür sie ihr Geld ausgeben und warum. Und wir werfen einen Blick auf die Veränderungen, die digitales Konsumieren bedeutet: Jacques Nantel und Ariane Krol erklären zum Beispiel, wie Unternehmen unsere "Konsumenten-DNA" anlegen.
Ein Kapitel haben wir dem elementarsten Konsumbedürfnis gewidmet: dem Essen. Ein anderes dem Glück. Unbedingt lesen sollten Sie den Beitrag von Tim Parks. Der britische Autor erzählt, was seine malvenfarbene Waschschüssel über sein Leben verrät, und hat eine Weisheit für uns parat: Konsumiert, was euch Freude macht – ohne euer Herz an eure Einkäufe zu hängen.