In den 1960er-Jahren ist die französische Kultur die dominierende ausländische Kultur in den Vereinigten Staaten gewesen. Wie Frankreich sich durch eine geschickte Auswärtige Kulturpolitik von einer besiegten Macht zu einem gleichberechtigten Partner und Alliierten entwickeln und „Vichy“ vergessen machen konnte, beschreibt die Autorin in ihrer Studie. Sie untersucht die Akteure, Ziele und Herausforderungen der französischen Außenkulturpolitik während des Kalten Krieges in den USA. Wichtigste Zielgruppe Frankreichs waren die jungen Akademiker. Große Bedeutung kamen daher den Austauschmaßnahmen zu. Daneben standen aber auch Sprachenpolitik, französische Kulturwochen und die Politik der Association Française d’Action Artistique im Fokus der französischen Kulturdiplomatie. Die Autorin weist nach, dass die Kulturbeziehungen zwischen Frankreich und den Vereinigten Staaten tiefer und sehr viel ausgewogener waren als bisher angenommen. Während der US-amerikanische Einfluss in Europa und Frankreich schon häufig untersucht wurde, liegt mit dieser Arbeit eine der selteneren Analysen der Wirkungsweise französischer Außenkulturpolitik in den USA vor.
La présence culturelle de la France aux Etats-Unis pendant la guerre froide: 1944-1963. Von Laurence Saint-Gilles. Paris: L‘Harmattan, 2007. 286 Seiten.