1. In unserem Alltag wiederholen wir männliches und weibliches Rollenverhalten und bestätigen damit bestimmte Geschlechterrollen von Mann und Frau.
2. Andere Kulturen halten mehr als zwei Geschlechter für normal. In Indien etwa gibt es das dritte Geschlecht, die Hijras, die keine eindeutig männliche oder weibliche Geschlechtsidentität haben, in Thailand die Katoys (Ladyboys). Das bedeutet: Es gibt mehr als eine Natur.
3. Männer begehren Frauen, Frauen begehren Männer. Das gilt als normal. Es gibt aber viele weitere Möglichkeiten, etwa Homo-, Bi- oder Transsexualität.
4. Wer eine gelernte Geschlechterrolle verlässt, bestätigt die Norm meist wieder. Zum Beispiel: Indem eine Frau Männerkleidung trägt, verlässt sie einerseits ihre Frauenrolle. Gleichzeitig bestätigt sie aber die Klischees von männlicher Kleidung.
5. Wir lernen: Wenn man die Grenzen zwischen Sexualität und Geschlecht freier zieht, wird vieles verhandelbar. Judith Butlers Utopie sind „free floating obsessions“. Jeder kann jeden begehren. So einfach ist das aber nicht. Denn Menschen sind kulturell und sozial geprägt. Diese Prägungen können sie nicht so leicht ablegen. Aber man kann sie sich bewusst machen. Das heißt dann „undoing gender“. Verstanden?