Dieses Haus steht in Belén, einem Distrikt der Stadt Iquitos in Peru. Wenn im November die Regenzeit einsetzt und die Pegel der Flüsse im Amazonasgebiet steigen, tritt auch der Río Itaya über die Ufer und flutet den Platz, auf dem das Haus steht. Das macht dem Gebäude aber nichts: Es schwimmt wie ein Floß im Wasser; damit es nicht davontreibt, ist es an einen in den Grund gerammten Pflock gebunden. Edgar Pua Rumaina, seine Frau Geyla Saboya Cuela und ihre sechs Kinder wohnen in dem Haus. Zusammen mit seinen ältesten Söhnen hat es Pua Rumaina, der Leiter des Nachbarschaftsordnungsdienst ist, in rund drei Wochen gebaut.
Zuerst wurde das Fundament aus schwimmfähigem Topa-Holz gebaut, dann die Wände und der Dachstuhl errichtet und die aus Blättern der Irapay-Palme geflochtenen Panele daraufgesetzt. Das Haus hat nur ein einziges Zimmer. Aufgeteilt ist es in einen Bereich, in dem die Betten stehen, die Kochnische und einen Bereich, in dem die Gäste empfangen werden. Die Hälfte des Jahres erreicht man das Haus nur mit einem Boot. Erst wenn das Wasser im April wieder sinkt, muss sich Saboya Cuela keine Sorgen mehr machen, dass eines ihrer Kinder beim Spielen ins Wasser fällt.