Worüber spricht man in Nuevo León?
Am Vorabend des Internationalen Frauentags 2019 stimmten dreißig der vierzig Abgeordneten im mexikanischen Bundesstaat Nuevo León dafür, Abtreibungen zu kriminalisieren. Seitdem wird diskutiert, ob Frauen die Entscheidungsgewalt über ihren eigenen Körper haben
Denn selbst ohne diese Gesetzesverschärfung ist die Situation in Mexiko alles andere als frauenfreundlich: In 29 der 32 Bundesstaaten müssen Frauen nach einer Abtreibung mit einer Freiheitsstrafe von bis zu sechs Jahren rechnen.
Abtreibungen sind nur in wenigen Ausnahmefällen gestattet, etwa nach einer nachgewiesenen Vergewaltigung. Doch obwohl Gewalt gegen Frauen ein großes Thema ist, werden Vergewaltigungen kaum angezeigt. Der Zugang zu legalen Abtreibungen wird durch mangelhafte Gesundheitsdienste oder fehlende finanzielle Mittel zusätzlich erschwert. Darum fühlen sich viele Frauen dazu gezwungen, sich auf illegale und oft gefährliche Abtreibungen einzulassen.
Eine Senatorin kündigte kürzlich eine Initiative zum landesweiten Verbot von Abtreibungen an. Einige Parlamentsmitglieder sprechen sich aber für die Legalisierung auf nationaler Ebene aus. Unser Präsident möchte die Debatte ersticken und hat eine Volksbefragung ins Spiel gebracht.