Ein Haus in Papua-Neuguinea

Nur für Männer

Dieses Haus steht in einem der entlegenen Dörfer am Lake ­Kutubu in der Provinz Southern Highlands in Papua-Neuguinea. In der Sprache der Einheimischen, Tok Pisin, das viele englische und deutsche Einflüsse hat, heißt es „Haus Man“. Hier leben alle Männer des Dorfes. Es ist rund fünfzig Meter lang, sodass sehr viele Bewohner darin Platz zum Schlafen und Kochen haben. An beiden Seiten des Hauses befinden sich kleinere Gebäude, in denen die Frauen und Kinder leben.

Frauen dürfen das Männerhaus nicht betreten, weil die Menschen glauben, dass sie den Ort verunreinigen würden. Manchmal dürfen die Frauen aber hinein, um sauberzumachen. Wenn ein Mann mit seiner Frau schlafen will, geht er zu ihrem Haus. In der Gegend verläuft auch eine Ölpipeline. In der Hoffnung, bei den Ölfirmen Arbeit zu finden, bauen viele Menschen ihre Häuser immer näher an der Pipeline. So entstehen Siedlungen aus Behelfsunterkünften, die nicht mehr nach der traditionellen Dorfstruktur gebaut sind. Dadurch stirbt diese Art des Zusammenlebens langsam aus.