Panda-Diplomatie
Pandas sind äußerst selten: es gibt sie nur in China. Nun kommen sie auch international als Botschafter zum Einsatz
Sie sind die putzigsten Botschafter Chinas: die Großen Pandas. In den vergangenen Monaten wurden die Bambusfresser verstärkt für eine globale Charmeoffensive genutzt. Zwei Bären wurden nach langen Verhandlungen Ende 2011 ins schottische Edinburgh geschickt, zwei weitere Anfang 2012 nach Frankreich.
Ganz Kanada steht schon jetzt Kopf, weil es 2013 ebenfalls ein Panda-Paar bekommen soll — auch weil der einst chinakritische Premier Stephen Harper Peking jetzt freundlicher gesinnt ist. Da die äußerst seltenen Tiere nur in China vorkommen, werden sie seit jeher diplomatisch genutzt. Im Jahr 685 soll Kaiserin Wu Zetian erstmals einen Großen Panda an Japan verschenkt haben. 1972 sorgten nach Nixons China-Besuch zwei Geschenkbären für eine "Panda-Mania" in den USA.
„Selbst China-skeptische Medien geraten beim Anblick der possierlichen Tiere in Verzückung“
Heute werden die begehrten Tiere meist nur noch für zehn Jahre an Zoos ausgeliehen. Ihre Haltung kostet jährlich rund eine Million Dollar, exklusive der Bambuskosten von bis zu 150.000 Euro. Trotzdem rechnet sich der Deal für alle Beteiligten: Das Publikum rennt den Zoos die Tore ein, und die machen mit ihnen so viel Geld, wie es nur geht. Sogar die Exkremente werden als Dünger verkauft.
China auf der anderen Seite erhält nicht nur Geld für Aufzuchtprogramme, sondern auch kostenlose Imagepflege. Und selbst dem Land gegenüber skeptisch eingestellte Medien geraten beim Anblick der possierlichen Pelzträger in Verzückung. Klar, dass der Große Panda in China als „nationaler Schatz“ gilt.