Die Redaktion liest
Svenja Leiber: Staub
Einem Arzt wird in Jordanien das Leben eines Kindes anvertraut. Die Begegnung erinnert ihn an seine eigene Kindheit in Saudi-Arabien. Ganz gleich, ob Leibers Bücher in Norddeutschland oder im Nahen Osten spielen, was einen jedes Mal umhaut, sind ihre Sätze, die sich so lesen, als wären sie zum ersten Mal geschrieben worden. (Suhrkamp, Berlin, 2018).
Empfohlen von: Dilek Güngör
Ayelet Gundar-Goshen: Lügnerin
Ein Missverständnis, das zur Lüge heranwächst, katapultiert die Eisverkäuferin Nuphar ins Scheinwerferlicht der medialen Öffentlichkeit. In deren Glanz entspinnt sich eine zarte Liebesgeschichte, doch die Wahrheit drängt ans Licht. Eine feinfühlige Erkundung menschlicher Verletzlichkeiten, kraftvoll erzählt. (Kein & Aber, Zürich, 2017)
Empfohlen von: Gundula Haage
Ian McEwan: Nussschale
McEwan erfindet Hamlet neu: Trudy hat ihren Mann betrogen und plant mit ihrem neuen Liebhaber eine Verschwörung. Sie ist hochschwanger. All dies wird aus der Perspektive des meinungsstarken Fötus in ihrem Bauch erzählt. Unkonventionell und fesselnd. (Diogenes, Zürich, 2016)
Empfohlen von: Jess Smee
Michael Lüders: Die den Sturm ernten
Lüders erzählt keine weitere Kriegsgeschichte. Er verknüpft die historischen Ereignisse in Syrien mit der gegenwärtigen Folge – dem Bürgerkrieg. Ein Puzzle aus politischer Macht, Historie und Menschenleben erlaubt eine neue Sicht auf das vom Krieg gezeichnete Land. Eine unmissverständliche Analyse als Appell an die Moral. (c.h.beck, München, 2017).
Empfohlen von: Dilay Avci