... Uttar Pradesh?

In Uttar Pradesh sprechen wir zurzeit darüber, warum die Regierung der Indischen Volkspartei (BJP) großen Bahnhöfen und Städten neue Namen gibt. Im August 2018 wurde der Bahnhof in Mughalsarai, der viertgrößte Eisenbahnknotenpunkt Indiens, umbenannt. 

Er ist jetzt nach dem Politiker Pandit Din Dayal Upadhyay benannt, der ein Vordenker der hinduistisch-nationalistischen BJP war. Auch der Name der Stadt Allahabad wurde geändert. Das Gebiet, in dem die Stadt liegt, ist für religiöse Menschen von großer Bedeutung, da sich in ihm der heilige Fluss Ganges und sein Nebenfluss Yamuna vereinen. Im 16. Jahrhundert gründete der muslimische Großmugul Akbar I. dort die Stadt Allahabad („Sitz Allahs“). Die Regierung von Uttar Pradesh änderte den Namen der Stadt nun in Prayagraj („Opferstätte“). So hieß ein altes Dorf, das sich neben Allahabad befand und heute ein Stadtteil von ihr geworden ist. Die hinduistische BJP will mit den neuen Namen die Ikonografie Indiens verändern und vor allem den Anteil der Muslime an der Geschichte Indiens ausblenden. Premierminister Modi, der als „Game Changer“ angetreten war und neue Impulse geben wollte, wird nun als „Name Changer“ verspottet, der mit den Umbenennungen versucht, vom schwachen Kurs der Rupie, den fehlenden Investionen und der wachsenden Armut abzulenken.

Aus dem Spanischen von Timo Berger