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Mit Sorgfalt gegen Fake News

Die UNESCO will mit ihrem Handbuch zu ­»Journalismus, ›Fake News‹ und Desinformation« die Qualität der ­Journalisten­aus­bildung verbessern. Ute Schaeffer kommentiert es für uns

Wie bewerten Sie das neue Handbuch der UNESCO?

Als sehr wichtig. Wir alle müssen in immer kürzerer Zeit immer mehr Informationen aufnehmen, verarbeiten und verifizieren. Es ist eine Schlüsselkompetenz, Fakten von Desinformation zu unterscheiden. Doch nur wenige wissen, wie das geht. Die UNESCO-Studie fasst kompakt das Basiswissen zu Medienkompetenz zusammen – ein Thema, das für Schul- und Erwachsenenbildung immens wichtig ist und oft unterschätzt wird.

Sind Fake News ein reines Internetphänomen?

Nicht nur. Viele Falschinformationen wurden zunächst durch professionelle News-Anbieter verbreitet und erhielten dann durch die sozialen Medien verheerende Reichweiten.

Hat Desinformation in Deutschland bereits Auswirkungen auf Wahlen?

Ja, aber wir stehen noch am Anfang. Wegen unseres vielfältigen Mediensystems haben alle Mediennutzer die Möglichkeit, Fakten zu prüfen. Soziale Medien spielen für die Meinungsbildung noch nicht die Rolle wie in den USA. Doch bestimmte politische Zielgruppen verlassen sich fast ausschließlich auf Informationen in sozialen Netzen und bleiben in ihrer Echokammer. Das haben Analysen u.a. für Anhänger der Pegida ergeben.