
Mancherorts gelten sie als Glücksbringer: Krokodile. Illustration: DeAgostini/ Getty Images
Gambia ist wie viele westafrikanische Staaten mit Krokodilen reichlich gesegnet. Einzigartig ist aber die Art und Weise, wie diese Reptilien hier respektiert und geschätzt werden: Krokodile gelten als Glücksbringer. Die Raubtiere kommen in den verschiedenen Nebenflüssen des Gambia-Stroms vor. Darüber hinaus gibt es drei große Krokodilbecken. Die von Menschen errichteten Bassins gelten schon seit langer Zeit als heilige Stätten. Personen aus allen gesellschaftlichen Schichten besuchen sie, um den Segen der Krokodile für ihr tägliches Leben zu erbitten.
Das berühmteste Krokodilbecken befindet sich in Bakau, etwa 15 Kilometer von der Hauptstadt Banjul entfernt. In dem von einem Bach gespeisten »Kachikally Krokodil Pool« tummeln sich rund achtzig Krokodile, darunter sind auch einige der seltenen weißen Krokodile. Frauen, die unfruchtbar sind, kommen zu den Reptilien, um sie um ein Kind zu bitten. Die Besitzer der Becken waschen die Frau dann rituell mit dem Wasser der Bassins und angeblich wird ihr Kinderwunsch erhört. So sind zahlreiche gambische Jungen und Mädchen danach oft nach Kachikally benannt. Die Krokodile in dem mit Wasserhyazinthen überwucherten Becken in Kachikally sehen sehr freundlich aus. Touristen und Einheimische berühren sie und lassen sich mit ihnen fotografieren, ohne sich vor ihnen zu fürchten.
Aus dem Englischen von Timo Berger