73% der Inderinnen und Inder vertrauen Narendra Modi*

Kaum ein Staatsoberhaupt auf der Welt hat im eigenen Land so gute Zustimmungswerte wie der amtierende indische Premierminister Narendra Modi. Das ist jedoch kein Anlass zur Freude.

Im Kern ist die Politik Modis und die seiner Partei, der Indischen Volkspartei (BJP), nämlich eine des hinduistischen Nationalismus. Zwar lautet sein Motto „Sabka Saath, Sabka Vikas“, was so viel bedeutet wie  „Eine Regierung für alle, Entwicklung für alle“. In Wahrheit möchte Modi jedoch ein Indien schaffen, in dem sich die religiösen Minderheiten dem Willen der hinduistischen Mehrheit beugen müssen.

Seit er regiert, haben von Hindus verübte gewalttätige Übergriffe auf Christen und Muslime deutlich zugenommen, Brandanschläge auf Kirchen und Moscheen häufen sich. Modi schweigt zu solchen Themen gerne – so wie er 2002 als Chief Minister des Bundesstaats Gujarat zu den von Hindus verübten Progromen schwieg, bei denen fast 800 Muslime ermordet wurden.

Dass er trotzdem so beliebt ist, liegt hauptsächlich an seinen rhetorischen Fähigkeiten und seinem Eigenmarketing. Modi insziniert sich – genau wie Donald Trump in den USA – gerne als Wirtschaftsexperte. Viele Menschen vertrauen ihm vor allem im Kampf gegen die Korruption. 

*Quelle: OECD - Government at a Glance 2017