Lyrik
Ein Gedicht von Zvonko Maković
Die Beduinen
01.01.2012
und über den himmel fliegen beduinen;
reine, prunkvolle wesen, weder
pferde, noch engel. mit perlmutt
stopfen sie sich die ohren zu, mit einem goldenen apfel
den mund. danach flattern sie fort, nicht einmal
die sterne können es mit ihnen aufnehmen.
sie fangen die kristallene luft ein, bemessen
die zeit nach den wolken. das pferd
sticht sich an der spindel und stürzt.
der beduine springt und berührt dabei
nicht den sand. er holt nur mit dem ruder aus
und fliegt hoch hinauf in den himmel.
Aus: Die Tatsachen. Erschienen in: „lügen. warum nicht?“ von Zvonko Maković. Aus dem Kroatischen von Alida Bremer. Verlag Das Wunderhorn, Heidelberg, 2011.